Geschichtliche Zeittafel

8000 – 5000 Jahre vor Christus

Nomaden siedelten auf der Südseite der heutigen Kirche Schwerzenbach. Auf dem «Glattacher» findet man heute noch kleine Steinwerkzeuge. 
Dieser umherziehende Familienverband (Sippe) sammelte essbare Früchte. An der Uferzone des Greifensees wurde gefischt und gejagt. Bald zogen sie wieder weiter. 

2500 v. Chr. 

Zwischen dem jetzigen Schulhaus Hellwies und dem Maiacher, im Riedgebiet des Chimlibachs wohnten die ersten Bauern. Sie hatten feste Häuser, hielten Haustiere und bestellten kleine Aecker und Felder. Sie waren sesshaft, fertigten Geschirr aus gebranntem Ton und konnten Nahrungsmittel haltbar machen. (ältestes Brot aus Twann) 
1862 hat ein Kaspar Löhlein aus Wangen am Bodensee an diesem Ort gegraben. Aus einem Brief geht hervor: ... «dass in Hegnau eine Pfahlbaute entdeckt und auf der Oberfläche derselben ein paar angebohrte Steinhämmer und eine durchbohrte Steinaxt gefunden worden sei. Durch die Eisenbahnarbeiten zwischen dem gedachten Hegnau und dem See, also auf trockenem Land wurde beim Ausbeuten von Kies in 2 1/2 Meter Tiefe ein Feuerplatz mit Holzkohlen und kleinen Tonscherben entdeckt.»

1800 – 800 v. Chr.

Südlich von Hegnau auf der «Gupfen» werden beim Bau der Autobahn Reste eines bronzezeitlichen Gehöftes gefunden. Die kantonale Denkmalpflege hat den Befund fotografiert und genau eingezeichnet, bevor das Gelände durch die Autobahn verändert wurde. 
Im zweiten Weltkrieg ackerte in der «Hofwiesen» ein Bauer von Zirnikon mit zwei Pferden. Plötzlich begann ein Pferd ein Bein nachzuziehen, es lahmte. Der Bauer schaute nach, hob den Huf des Pferdes und fand zwischen Hufeisen und Huf eingesteckt ein langes, grünes Metall. Er konnte sich nicht erklären, woher das Ding stamme und legte den Fund am Abend auf die Fensterbank vor dem Stall. Fast 20 Jahre später sah ein Archäologe zufällig dieses «Ding». Es war ein bronzezeitliches Stichschwert, etwa 1400 v. Chr. hergestellt. Dieses Schwert ist jetzt im Landesmuseum. 
Geht man von der Brugglen durch den Wald nach Illnau, so sieht man bei der Abzweigung zum Volketswiler Forsthaus, aber auf der rechten Seite der Strasse, flache Grabhügel. Diese stammen ebenfalls aus der Bronzezeit. Sie wurden noch nie ausgegraben und stehen unter Denkmalschutz. Bitte nicht graben, denn die Menschen nach uns freuen sich an diesen Zeugen aus der Zeit, da man das erste Metall entdeckte. 

800 v. Chr. -70 n. Chr.

Im Hegnauer Wald, in der Nähe des Scheibenstandes, im «Isiker» sind zwei Hallstattgrabhügel. Sie stammen aus der Zeit, da das Eisen entdeckt und verarbeitet werden konnte. Sie enthalten Graburnen und wurden im letzten Jahrhundert von Pfarrer Bölsterli teilweise ausgegraben. Im Jahre 1893 wurde aus diesen Gräbern ein Gefäss aus Ton dem Landesmuseum geschenkt. Aus dieser frühkeltischen Zeit stammt auch der grosse Grabhügel im «Fuchsloch», auch «Chesslerloch» genannt. Seine Ausmasse, Grösse und Lage könnten darauf hinweisen, dass der Verstorbene von höherem Rang war, vielleicht ein Stammeshäuptling. Der Grabhügel ist noch nicht erforscht. 
Diese drei Grabhügel weisen darauf hin, dass in unserer Gegend Menschen lebten, die später als Helvetier bezeichnet wurden. Sie betrieben wie ihre Vorfahren vorwiegend Ackerbau, Viehzucht und Handel. Die römischen Geschichtsschreiber priesen sie als äusserst geschickte Handwerker. Sie bearbeiteten kunstvoll Metall und suchten Gold in unseren Bächen und Flüssen (heute noch bei Bäretswil). Die verarbeiteten Gegenstände wurden mit magischen Zeichen und Bildern versehen. 

70 – 400 n. Chr.

Am Hang der Hutzlen (heute ist das Terrain überbaut) fand man im Jahre 1845 in der Parzelle des Uhrmachers Dietrich «viele Scherben von feinem römischen Geschirr und römische Münzen"». Auch Reste von Dachziegeln wurden gefunden mit dem Legionsstempel der in Windisch stationierten Legion 11. Diese römischen Truppen waren in der Zeit 70 - 101 n. Chr. in unserer Gegend. Die gefundenen Münzen stammen aus dem Jahre 306 n. Chr. Das bezeugt, dass über mehrere Jahrhunderte in Volketswil eine romische Villa bewohnt wurde. Sie stand am Römerweg, der nach Irgenhausen (bei Pfäffikon) führte. Der Gutsherr war ein römischer Veteran, einer, der 12 oder mehr Jahre im römischen Heer gedient hatte. Ueberall in unserem Land standen solche Villen. Die Besitzer waren verantwortlich, dass die vielen Soldaten mit genügend Nahrungsmitteln versorgt wurden (Getreide, Fleisch und Gemüse). Der Veteran auf der Hutzlen hatte viele einheimische, keltische Sklaven, die nach seinen Befehlen arbeiteten. 
Im Jahre 1968 fand man in der Nähe der Gupfen einen römischen Silberdenar, der aus der Zeit 193 - 195 n. Chr. stammt. Dargestellt ist der römische Kaiser Septinius Severus, der ein grosser aber auch brutaler Heerführer war. Dieser Zufallsfund war wohl Soldgeld, den ein Legionär auf dem Marsch nach Irgenhausen verloren hatte.

400 – 800 n. Chr.

Alemannen drängen in unser Land. Durch Grabfunde weiss man, dass in Hegnau, in Zimikon und Volketswil kleine alemannische Siedlungen entstanden. 1847/48 werden in Zimikon einschneidige Schwerter gefunden; 1902 - 1909 in Hegnau im «Rüssel» 12 Gräber, das ist bei der Kreuzung in Hegnau Ost. 
In diese Frühzeit der alemannischen Besiedlung gehört die verschwundene Siedlung Isikon, der Anfang des reichen Bauern und Freiherrn von Hegnau, die Sage vom Isiker Puur. Schriftliche Quellen fehlen gänzlich. Der fruchtbare Boden wird nach und nach überbaut. Die Archäologen finden heute nur durch Zufall Beweisstücke für diese frühchristliche Zeit. 
Im Jahre 907 wird das erstemal unser Dorf Fulchinesvilare erwähnt. Es wäre durchaus denkbar, dass in dieser Zeit die Weiberburg in Volketswil, die Vorburg in Zimikon, der Herrschaftssitz in Hegnau entsteht, ebenso die Wallanlage auf der Nordostseite in Gutenswil mit Flurnamen Rüti (Fehraltorf). 
Die Standorte der Kirchen und Kapellen sind alte Kultstätten, vermutlich der alten keltischen Bevölkerung. So waren die turmlose St.Agatha-Kirche in Volketswil aus dem 11./12. Jahrhundert, die Liebfrauenkapelle in Hegnau 13.Jh. mit Turm und das Heilighüsli bei der Waro 14./15. Jh. einfachste Bauten. Hegnau und Volketswil mit ihren Kirchen bildeten das geistige Zentrum der Dorfgemeinschaft.